DIENSTAG
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
du hast uns in den österlichen Sakramenten
das Unterpfand der kommenden Herrlichkeit gegeben.
Hilf uns, den Sieg des Auferstandenen zu verkünden,
und lass die Fülle seiner Herrlichkeit
an uns offenbar werden, wenn er wiederkommt.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
ZUM EVANGELIUM Im heutigen Evangelium wird das Gespräch zwischen Jesus und dem Pharisäer Nikodemus zunächst fortgesetzt (vgl. Lesung vom Vortag). Die Verse 13–21 sind allerdings nach heute allgemeiner Auffassung nicht als Fortsetzung der Rede Jesu anzusehen, sondern als Überlegung des Evangelisten Johannes. Die schöpferische, Leben spendende Kraft der Taufe ist nicht das Wasser, sondern der Geist Gottes. Das Wort für „Geist“ kann im Hebräischen und ebenso im Griechischen auch „Wind“ bedeuten. So legt sich der Vergleich des Geistes mit dem Brausen des Windes auch von der Sprache her nahe. Wie der Sturmwind, so ist auch der Geist unberechenbar in seinen Wirkungen. Der Mensch, der sich der Führung durch den Geist überlässt, muss mit Überraschungen rechnen. Die Jünger haben das Wirken des Heiligen Geistes bereits erfahren. Deshalb geht Johannes in Vers 11 unvermerkt vom „Ich“ der Jesusrede zum „Wir“ der christlichen Gemeinde über. Nur scheinbar wird gegen Ende das Thema von der Wiedergeburt verlassen. Tatsächlich erhält es hier eine wesentliche Ergänzung; auch der Mensch selbst hat zu der Wiedergeburt aus Wasser und Geist etwas Wesentliches beizutragen: den Glauben. – Koh 11, 5; Apg 2, 1–4; Joh 6, 60–63; Weish 9, 16–17; Dan 7, 13; Eph 4, 8–10; Num 21, 8–9; Weish 16, 5–7.
Evangelium Joh 3, 7–15
Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus:
7Wundere dich nicht,
dass ich dir sagte: Ihr müsst von oben geboren werden.
8Der Wind weht, wo er will;
du hörst sein Brausen,
weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht.
So ist es mit jedem,
der aus dem Geist geboren ist.
9Nikodémus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen?
10Jesus antwortete:
Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?
11Amen, amen, ich sage dir:
Was wir wissen, davon reden wir,
und was wir gesehen haben, das bezeugen wir
und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an.
12Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe
und ihr nicht glaubt,
wie werdet ihr glauben,
wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche?
13Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen
außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist:
der Menschensohn.
14Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat,
so muss der Menschensohn erhöht werden,
15damit jeder, der glaubt,
in ihm ewiges Leben hat.