DONNERSTAG DER 26. WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,
im Neuen Bund
berufst du Menschen aus allen Völkern
und führst sie
im Heiligen Geist zur Einheit zusammen.
Gib, dass deine Kirche ihrer Sendung treu bleibt,
dass sie ein Sauerteig ist für die Menschheit,
die du in Christus erneuern
und zu einer Familie umgestalten willst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1018)
Zum Evangelium In Kapitel 9,1-6 hat Lukas von der Aussendung der Zwölf berichtet (25. Woche, Mittwoch). Inzwischen hat Jesus seine Tätigkeit in Galiläa abgeschlossen und ist auf dem Weg nach Jerusalem. Die Zeit drängt, und die Ernte ist groß (10,2). „Ernte“ ist in der Sprache der Bibel ein Bild für das endzeitliche Gericht Gottes über die Völker. Dass sich die Mission auf alle Völker ausdehnt, darauf weist die Zahl 70 hin; ihr liegt wohl die Vorstellung zugrunde, dass es in der Welt 70 nichtjüdische Völker gibt (vgl. Gen 10). Jesus, der den Weg des Gottesknechtes geht, weiß sich zu allen Völkern gesandt (vgl. Jes 42,6; 49,6). Die Aussendungsrede (10,2-11) gibt Anweisungen über die Ausrüstung der Missionare und über ihr Verhalten in den Häusern und Ortschaften. Eine doppelte Tätigkeit wird den Jüngern aufgetragen: die Tat und das Wort (Wunder und Verkündigung). Beide sind Fortsetzung der Tätigkeit Jesu selbst, Zeichen, die nicht übersehen werden können. Daher am Schluss das Drohwort gegen die ungläubigen Städte. - Zu 10,2 („Ernte“): Joel 4,12-13; Jes 9,1-2; Hos 6,11; Mt 9,37-38; Joh 4,35-36. - Zu 10,3-12: Mt 10,7-16; Lk 9,3-5; 22,35; 2 Kön 4,29; Mk 6,8-11; 1 Tim 5,18; Apg 13,51.
Evangelium | Lk 10, 1-12 |
Der Friede, den ihr dem Haus wünscht, wird auf ihm ruhen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
1In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.
2Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
3Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.
4Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs!
5Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!
6Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
7Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!
8Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.
9Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.
10Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Straße und ruft:
11Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe.
12Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.