9. November

Weihetag der Lateranbasilika

Fest

Kaiser Konstantin schenkte den Lateranpalast der römischen Kirche und ließ die um 324 eingeweihte Basilika des Heiligen Erlösers erbauen. Sie ist auch Johannes dem Täufer und dem Apostel Johannes geweiht und die eigentliche Kathedrale des Papstes und führt den Titel „Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises“. Seit dem 12. Jh. ist der 9. November als ihr Weihefest liturgisch bezeugt.

 

TAGESgebet

Erhabener Gott, du erbaust dir aus lebendigen
und erlesenen Steinen ein ewiges Haus.
Mache die Kirche reich an Früchten des Geistes,
den du ihr geschenkt hast,
und lass alle Gläubigen in der Gnade wachsen,
bis das Volk, das dir gehört,
im himmlischen Jerusalem vollendet wird.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

ZUM EVANGELIUM   Der wahre Tempel ist da, wo Gott im Geist und in der Wahrheit angebetet wird (Joh 4, 23). Wo das nicht geschieht, bleibt vom Tempel vielleicht noch das Gebäude stehen, aber dieses ist in Wirklichkeit leer und überflüssig geworden; es kann verschwinden. Jesus hat, wie jeder fromme Jude, den Tempel von Jerusalem geliebt und ist dorthin gegangen, um zu beten. Er hat auch die Menschen geliebt, die zum Tempel kamen und dort mehr an ihre Geschäfte als an Gott dachten. Der heilige Zorn, der ihn antreibt, die Verkäufer samt ihrer Ware vom Tempelplatz zu vertreiben, ist Ausdruck seiner leidenschaftlichen Liebe. Aber die Tempelreinigung ist auch Anzeichen des nahen Gerichts. Der Tempel wird zerstört werden. Gott will in einem lebendigen Heiligtum wohnen: in Christus, dem Mensch gewordenen und auferstandenen Herrn, und in der Kirche, d. h. in der Gemeinde derer, die an Christus glauben und mit ihm Gemeinschaft haben. – Zu 2, 13–16: Joh 11, 55; Lk 2, 49. – Zu 2, 17–22: Ps 69, 10; Mt 26, 61; 27, 40; 1 Kor 6, 19; Lk 24, 6–8; Joh 12, 16.

Evangelium               Joh 2, 13–22

Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Er meinte den Tempel seines Leibes

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

13Das Paschafest der Juden war nahe
und Jesus zog nach Jerusalem hinauf.
14Im Tempel
fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben
und die Geldwechsler, die dort saßen.
15Er machte eine Geißel aus Stricken
und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus
samt den Schafen und Rindern;
das Geld der Wechsler schüttete er aus,
ihre Tische stieß er um
16und zu den Taubenhändlern sagte er:
Schafft das hier weg,
macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!
17Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht:
Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren.
18Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm:
Welches Zeichen lässt du uns sehen,
dass du dies tun darfst?
19Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder
und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.
20Da sagten die Juden:
Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut
und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten?
21Er aber meinte den Tempel seines Leibes.
22Als er von den Toten auferweckt war,
erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte,
und sie glaubten der Schrift
und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.