SAMSTAG DER 16. WOCHE IM JAHRESKREIS

 

TAGESGEBET

Gütiger Gott,

durch das Wirken deiner Gnade

schenkst du uns schon auf Erden

den Anfang des ewigen Lebens.

Stärke dieses Leben,

vollende, was du in uns begonnen hast,

und führe uns hin zu jenem Licht,

in dem du selber wohnst.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 297)

 

ZUM EVANGELIUM Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen steht nur im Matthäusevangelium, und zwar an der Stelle, wo bei Markus das von der selbstwachsenden Saat steht (Mk 4,26-29). Beide Gleichnisse geben Antwort auf Fragen, die im Lauf der Jahrhunderte immer wieder die Kirche bedrängt haben; bei Markus konnte die Frage etwa lauten: Warum geht es nicht schneller voran mit dem Reich Gottes, warum geschieht nicht mehr in der Kirche? Bei Matthäus dagegen: Warum gibt es in dieser Zeit zwischen Saat und Ernte auf dem Acker Gottes das Unkraut? Bei dieser Frage geht es nicht nur darum, einen Tatbestand zu erklären, sondern darum, ihn zu verändern: die Kirche soll eine Gemeinde von Heiligen sein. Sie ist aber in allen Jahrhunderten eine Gemeinde aus Sündern und Heiligen. Die Scheidung wird kommen, sagt Jesus aber nicht jetzt. Noch ist die Zeit der Geduld Gottes, die Zeit der Toleranz. Wer von den Menschen weiß denn so genau, was Weizen und was Unkraut ist? Nicht nur in der weltweiten Kirche und in der Ortsgemeinde ist Unkraut unter dem Weizen; Unkraut wächst auch auf dem eigenen Acker. - 2 Petr 3,4-9; Röm 11,25-27; 8,17-18; Joh 15,6; Mt 3,12.

 

EVANGELIUM

Mt 13, 24-30

Lasst beides wachsen bis zur Ernte!

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit

24erzählte Jesus der Menge das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte.

25Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg.

26Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein.

27Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?

28Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?

29Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus.

30Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.